Selin Kilic ist Postdoktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Marie Meierhofer Institut für das Kind (MMI), wo sie im Forschungsprojekt Lebensgeschichten mit den qualitativen Daten (Interviews) arbeitet. Dabei interessiert sie sich für die subjektiven Perspektiven von Personen, die in den 1950er-Jahren in einem Zürcher Säuglingsheim fremdplatziert wurden, sowie für die Auswirkungen solcher Erfahrungen auf Familien und nachfolgende Generationen. Ihre methodischen Schwerpunkte liegen in der qualitativen Sozialforschung, insbesondere in narrativen Interviews, rekonstruktiven Verfahren sowie in partizipativen Forschungsansätzen, in denen Betroffene aktiv in den Forschungsprozess einbezogen werden.
Selin studierte Erziehungswissenschaft und Politikwissenschaft an der Universität Zürich und promovierte am Lehrstuhl für ausserschulische Bildung und Erziehung am Institut für Erziehungswissenschaft. In ihrem eigenen Dissertationsprojekt untersuchte sie Prozesse kollektiver politischer Selbstorganisierung junger Erwachsener. Weitere Forschungserfahrungen sammelte sie in Projekten zu sozialen Teilhabemöglichkeiten geflüchteter Kinder und Jugendlicher in der Schweiz sowie zur Rolle von Freiwilligenarbeit in der Migrationsgesellschaft.
Aktuelle Arbeitsschwerpunkte
- Biografisch-narrative Interviews (Lebensgeschichten) von Personen, welche in einem Säuglingsheim betreut wurden
- Säuglingsheimplatzierungen und ihre Auswirkungen auf die Familie, insbesondere auf die eigenen Nachkommen
- Buchprojekt Lebensgeschichten zu individuellen Geschichten ehemals platzierter Personen
- Methoden qualitativer Sozialforschung
Berufliche Laufbahn
Seit August 2023
Marie Meierhofer Institut für das Kind
Postdoktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin
Seit August 2015
Universität Zürich, Institut für Erziehungswissenschaft
Lehrbeauftragte
2022 – 2023
Universität Zürich, Institut für Erziehungswissenschaft
Postdoktorandin
2015 – 2022
Universität Zürich, Institut für Erziehungswissenschaft
Wissenschaftliche Assistentin
2012 – 2015
Pädagogische Hochschule Zug, Institut für Bildungsökonomie und Bildungsmanagement
Studentische Mitarbeiterin
Germienarbeit
Vorstandsmitglied Swiss Society for Early Childhood Research (SSECR)
Ausbildung / Weiterbildung
2017 – 2022
Doktorat (Dr. phil.) in Erziehungswissenschaft, Universität Zürich
2012 – 2015
Master of Arst (MA) in Erziehungswissenschaft und Politikwissenschaft, Universität Zürich
2009 – 2012
Bachelor of Arts (BA) in Erziehungswissenschaft, Soziologie und Politikwissenschaft, Universität Zürich
Publikationsliste
Kilic, S. (2024). Politische Selbstorganisierung junger Erwachsener: eine qualitative Studie zu kollektiven Aushandlungen von Gruppenprozessen. Weinheim: Beltz Juventa.
Kilic, S. & Kilic, S. (2023). Praxisfeld Freiwilligenarbeit: Spannungsverhältnisse und Potenziale zivilgesellschaftlicher Initiativen im Bereich Flucht*Migration. In E. Mey, S. Kurt, & E. Piñeiro (Hrsg.), Soziale Arbeit und Integrationspolitik in der Schweiz. Professionelle Positionsbestimmungen. Zürich: Seismo.
Buser, F., Kilic, S., & Mörgen, R. (2023). »Flucht in die unbezahlte Arbeit«? Arbeitsmarktintegration in der Schweiz aus der Perspektive geflüchteter Menschen. Zeitschrift für Migrationsforschung, 3(2), 5 - 27. https://doi.org/10.48439/zmf.221
Brauchli, S. & Kilic, S. (2021). Editorial - Sozialisationskontexte im Fokus der Kinder- und Jugendhilfe: Fachliche Bestrebungen und Herausforderungen. In: Gesellschaft – Individuum – Sozialisation. Zeitschrift für Sozialisationsforschung, 2 (2). https://doi.org/10.26043/GISo.2021.2.0
Kilic, S. (2020). Tagungsbericht: Migration. Erinnern. Praktiken des Erzählens und Erinnerns in der Migrationsgesellschaft. In: Gesellschaft – Individuum – Sozialisation. Zeitschrift für Sozialisationsforschung, 1 (1). https://doi.org/10.26043/GISo.2020.1.7