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Entwicklungspsychologische Beratung EPB

EPB ist ein Beratungskonzept, um Eltern mit Babys und Kleinkindern unterstützend zu begleiten. Die EPB Weiterbildung wird vom Marie Meierhofer Institut für das Kind, der Pädagogischen Hochschule Thurgau und der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Ulm gemeinsam und als CAS angeboten.

Übergeordnete Ziele der Entwicklungspsychologischen Beratung sind die Unterstützung der sich entwickelnden Eltern-Kind-Beziehung und die Prävention von Fehlentwicklungen, die zu Verhaltensauffälligkeiten im späteren Kindes- und Jugendalter führen können.

Aufbauend auf dem CAS EPB bieten wir zu verschiedenen Themen alternierend Vertiefungskurse an. Informationen zum CAS EPB, zu den einzelnen Aufbaukursen sowie zu deren geplanten Durchführungszeitpunkte finden Sie nachfolgend.

Informationen, Daten und Anmeldung

Termine Durchführung EPB CAS 2024-2025:


Block A Mittwoch, 21. August bis Samstag, 24. August 2024 Zürich

Block B Mittwoch, 27. November bis Samstag, 30. November 2024 Kreuzlingen

Block C Mittwoch, 5. März bis Samstag, 8. März 2025 Zürich

Block D Mittwoch, 25. Juni bis Samstag, 28. Juni 2025 Kreuzlingen

Abschluss-Block Freitag, 3. Oktober und Samstag, 4. Oktober 2025 Zürich

Zur Anmeldung retournieren Sie bitte diesen Anmeldetalon ausgefüllt per Post oder Email ans MMI.

Weitere Informationen: CAS EPB 24/25, CAS Flyer

Zielgruppe

Die Weiterbildung richtet sich an Fachpersonen der Jugend- und Familienhilfe und des Gesundheitswesens mit einem Bezug zu jungen Familien:

Ärztinnen/ Ärzte, Erziehungsberaterinnen/ Erziehungsberater, Hebammen, Heilpädagoginnen/ Heilpädagogen, Mütter- und Väterberaterinnen, Pädagoginnen/Pädagogen, Sozialpädagoginnen/ Sozialpädagogen, Sozialarbeiterinnen/Sozialarbeiter, Therapeutinnen/ Therapeuten, Psychologinnen/Psychologen, Logopädinnen/ Logopäden).

Vorraussetzung

Zwischen den Weiterbildungsblöcken üben die Teilnehmenden die gelernten Inhalte in einer Hausaufgabe ein. Anhand einer aufgezeichneten Bezugsperson-Kind-Interaktion aus dem Berufsfeld der Teilnehmerin bzw. des Teilnehmers werden die Analyse, die Auswahl von Sequenzen für die Beratung sowie die Beratung schrittweise eingeübt. Dies setzt voraus, dass die Teilnehmenden die Möglichkeit haben, Videosequenzen aufzunehmen und mitzubringen.

EPB Aufbaumodul "Kinder psychisch kranker Eltern"
Das Aufbaumodul ist ausgebucht

In der Entwicklungspsychologischen Beratung (EPB) für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern begegnen wir auch psychisch kranken Eltern. Die psychische Erkrankung eines Elternteils ist ein erheblicher Risikofaktor für die Entwicklung des Kindes. Sie erschwert es Betroffenen, die Äusserungen ihrer jungen Kinder wahrzunehmen, adäquat zu interpretieren und feinfühlig zu beantworten. Dies gilt für Signale der Kommunikationsbereitschaft des Säuglings ebenso wie für Anzeichen seiner Überlastung.

Zusätzlich können das Einfühlungsvermögen und die Perspektivenübernahme eines kranken Elternteils durch anhaltend hohen Stress eingeschränkt sein. Oft werden Erleben und Verhalten des Kindes verzerrt wahrgenommen und können nicht im Rahmen der kindlichen Entwicklung verstanden werden. Krankheitsbedingten Interaktions- und Kommunikationsmuster beeinflussen die emotional-soziale, sprachliche und kognitive Entwicklung der Kinder tiefgreifend.

Die Entwicklungspsychologische Beratung bietet die Möglichkeit, die Äusserungen von Säuglingen und Kleinkindern zu «dolmetschen». Damit werden die Fähigkeiten der Eltern unterstützt, die Äusserungen feinfühlig wahrzunehmen und zu beantworten.

Vorgehen

  • Psychische Erkrankungen aus der Erlebens- und Entwicklungsperspektive der jungen Kinder betrachten
  • Erkennen von Belastungen und Risiken an Videobeispielen
  • Empathischer Umgang mit Gefühlen und allfälligem Abwehrverhalten der Eltern bei gleichzeitiger Sicht auf den Bedarf der Kinder
  • Verständnis für die Bedeutung weiterer Bezugspersonen für das Kind erarbeiten, grundsätzlich und kompensatorisch für die Zeiten, in denen der kranke Elternteil eingeschränkt verfügbar ist.

Es ist erwünscht, dass die Teilnehmerinnen eigene Fallbeispiele und Videoaufnahmen mitbringen. Dies ist jedoch keine Vorraussetzung für die Teilnahme.


Flyer EPB-Aufbaumodul "Kinder psychisch kranker Eltern"
EPB Aufbaumodul "Beratungskompetenz in der Entwicklungspsychologischen Beratung

Die Besonderheit der videogestützten Beratung von Eltern liegt darin, dass die Beraterinnen und Berater gleichzeitig auf die ausgewählten Videosequenzen und auf den Verarbeitungsprozess der Eltern eingehen. Dies erfordert spezifische beraterische Kompetenzen (Triangulierungsanforderung).Um die Beratung verarbeiten und nutzen zu können, sind die Eltern darauf angewiesen, dass die Beraterin/der Berater ein feinfühliges Gegenüber ist, ähnlich wie Kinder dies von ihren Bezugspersonen brauchen.


Ziel

Im EPB-Aufbaumodul wird in die Grundlagen der Kommunikation und Beratung eingeführt.

Die Teilnehmenden

  • werden mit prozessorientierten, systemischen Beratungstechniken, die in der
    videogestützten, entwicklungspsychologischen Beratung zur Anwendung kommen können, vertraut gemacht.
  • reflektieren ihre eigene Haltung im Beratungsprozess.
  • lernen, ein Beratungssetting zu gestalten.

Vorgehen

Im Zentrum der ergänzenden Weiterbildung zum CAS Entwicklungspsychologische Beratung stehen Übungen, um das Beratungsanliegen durch das Zeigen ausgewählter Sequenzen und entwicklungs-psychologischer Informationen zu bearbeiten. Es wird geübt, wie im Gespräch und im Prozess mit den Eltern der Blick gemeinsam auf das Kind gerichtet werden kann.

Die Fälle und Übungen werden computergestützt bearbeitet. Die Teilnehmenden bringen dazu ihre eigenen Laptops oder Tablets und ihren ersten EPB-Film mit.

EPB-Aufbaumodul «Entwicklungspsychologische Beratung von Familien mit Migrationshintergrund»

Familien mit Migrationshintergrund haben häufig besondere Belastungen und finden gleichzeitig erschwert Zugang in Frühe Hilfen. Umso wichtiger ist eine kultursensible Beratung, die um Sozialisations- und Erziehungsbedingungen in unterschiedlichen kulturellen Kontexten weiss.
In einem dreitägigen Aufbauseminar für Teilnehmende mit einer abgeschlossenen EPB-Weiterbildung wird auf die besonderen Anforderungen von kultursensitiver Beratung für Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund eingegangen.


Inhalt:

  • Lebens- und Sozialisationsbedingungen in Migrationsfamilien
  • kulturell unterschiedliche Erziehungs- und Sozialisationsvorstellungen
  • Selbstreflexion
  • Folgerungen für eine kultursensitive EPB-Beratung.

Es ist erwünscht, dass die Teilnehmenden eigene Fallbeispiele und Videoauf-nahmen von Eltern-Kind-Interaktionen zum Kurs mitbringen. Dies ist jedoch keine Voraussetzung für eine Teilnahme.

Ziele

Die Teilnehmenden:

  • lernen Lebens- und Sozialisationsbedingungen von Familien mit Migrationshintergrund in der Schweiz kennen.
  • erfahren, wie die Kultur die Sicht von Eltern auf ihre Kinder und die Erziehung ihrer Kinder prägt.
  • reflektieren ihren eigenen Umgang mit dem «Fremden».
  • erarbeiten sich eine kultursensitive Haltung, wie sie mit den Eltern einen gemeinsamen Blick auf das Kind entwickeln können.
  • beschäftigen sich mit «Erste-Hilfe-Massnahmen», wenn traumatische Erfahrungen die Eltern-Kind-Beziehung belasten

Kosten

CHF 900.–


Durchführung

Mittwoch, 20. März bis Freitag 22. März 2024 (nur online)


Durchführungsort

Das Aufbaumodul wird 2024 nicht vor Ort durchgeführt. Es besteht die Möglichkeit, online an dem Modul teilzunehmen.

Details zur Kursdurchführung finden Sie unter diesem Link.



Flyer EPB-Aufbaumodul «Entwicklungspsychologische Beratung von Familien mit Migrationshintergrund»

Anmeldeformular EPB-Aufbaumodul "Entwicklungspsychologische Beratung von Familien mit Migrationshintergrund"

Das EPB-Team besteht aus...

Dipl. Sozialpädagogin, Kinder und Jugendlichenpsychotherapeutin, Supervisorin
Angelika Schöllhorn

Angelika Schöllhorn ist seit 2011 als Dozentin im Masterstudiengang Frühe Kindheit an der Pädagogischen Hochschule Thurgau tätig. Zusätzlich gibt sie regelmässig die CAS-Weiterbildungen "Entwicklungspsychologische Beratung" und "Pädagogik der frühen Kindheit" für Fachpersonen aus dem Feld der frühen Kindheit. Vor ihrer Dozententätigkeit war Angelika Schöllhorn viele Jahre im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe und des Gesundheitswesens sowie in der Forschung tätig.

Brigitte Linke

Diplompädagogin, langjährige Berufserfahrung im Kinderschutz als Mitarbeiterin des Kinderschutz-Zentrums Kiel und in der Frühberatung. Kinder- und Jugendlichentherapeutin, Familientherapeutin, Traumatherapeutin.

Dipl. Psychologin, Systemische Therapeutin und Supervisorin
Anne Künster

Dr. Anne Katrin Künster leitet seit 2016 das Institut Kindheit und Entwicklung in Ulm, Deutschland. Sie ist Systemische Therapeutin für Familien, Kinder, Jugendliche, erwachsene Einzelpersonen und Paare sowie Supervisorin (DGSF) und gibt regelmässig Weiterbildungen in „Entwicklungs- psychologischer Beratung für Familien mit Säuglingen und Kleinkindern - EPB®“ sowie in „Entwicklungspsychologischer Therapie und Beratung für Familien mit Kindern von 4 bis 10 Jahren - EBT4-10®“. Vor dieser Tätigkeit war Anne Künster ein gutes Jahrzehnt in Forschung und Praxis rund um kindliche Entwicklung, Eltern-Kind-Beziehungen, Frühe Hilfen und Kinderschutz tätig, auch heute arbeitet sie in mit Fachkräften aus diesen Bereichen.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin FBBE, M.A. Frühe Kindheit
Katja Nura

Katja Nura ist seit 2017 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Marie Meierhofer Institut beschäftigt. Neben der CAS-Weiterbildung «Entwicklungspsychologische Beratung» gibt sie Kurse zu entwicklungspsychologischen Themen sowie zu relevanten Inhalten des Bereichs FBBE. Zusätzlich berät sie Fachpersonen aus dem Arbeitsfeld der frühen Kindheit und Eltern zu entwicklungsspezifischen Fragestellungen. Vor ihrer Anstellung am MMI sammelte Katja Nura als Primarschullehrerin viele Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Kindern, Eltern und Institutionen der frühen Kindheit.

Anna von Ditfurth